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Walking Wall

Installation

Mauer. Was ist das, eine Mauer?

 

Dem Wortsinn nach etwas aus Stein. Schwer. Immobil.

Wall zwischen Hier und Dort, zwischen Drinnen und Draussen.

 

Eine Mauer schützt. Das ist gut – oft ist das wirklich gut.

Es wäre kalt und zugig und gefährlich ohne Mauern.

Ohne Mauern kein Haus, keine Wärme, keine Intimität, kein Leben.

 

Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Die andere Hälfte ist nicht Leben, sondern Tod.

Mauern begrenzen. Grenzen aus. Stehen im Weg. Behindern uns. Machen bewegungslos, trennen, töten.

 

Diese Mauern stehen überall. In China seit Jahrhunderten, in Korea, in Palästina, zwischen Mexiko und den USA. An vielen grausamen Grenzen, in vielen grausamen Herzen. Hoch, kalt, abweisend. Tödlich.

 

In Deutschland fiel eine solche Mauer, nachdem sie Jahrzehnte lang fest und starr stand und sich einnistete in den Köpfen der Menschen.

 

Wie fiel sie? Die Menschen gingen einfach durch sie hindurch.

Sie bewegten sich in Massen durch ihre Unbeweglichkeit.

Sie machten ihr – wie man in Deutschland sagt, wenn man etwas los werden will – „Beine“. Und entkleideten sie ihrer grausamen Symbolik: Aus Tod bringenden Grenzsteinen wurden – Souvenirs.

 

Die Installation "Walking Wall" spielt mit dieser universellen Geschichte.

Mit der Idee, aus schwerer und ausgrenzender Immobilität eine leichte, bejahende Mobilität zu machen. Schwere, Härte und Kälte umzuwandeln in eine fast weiche und warme Fröhlichkeit. Stein zu erweichen. Steine auf die Reise zu schicken.

 

Let´s go: Das können auch Grenzsteine sagen.

Thilo von Heydekampf

 

Walking Wall

13 Mauer-Fragmente  aus Beton und Ziegelstein

Arme und Beine sind aus oxydiertem Rundeisen

 

Die Installation „Walking Wall“ spielt mit der Idee, aus schwerer und ausgrenzender Immobilität eine leichte, bejahende Mobilität zu machen.

Vorgedanken

Wir leben in Zeiten der Globalisierung. Die Welt wird immer kleiner, die Kontinente rücken näher zusammen, sowie die Menschen die diese bevölkern. Grenzen verschwinden, wie in Europa oder auch anderswo, zwischen den Ländern und auch den Menschen.  

 

Generell ist das eine positive Entwicklung, aber nach wie vor trennen uns Welten, Mentalitäten, Philosophien, Glaubens- und politische Einstellungen. Diese manifestieren sich in ABGRENZUNGEN, aus Unverständnis, Ignoranz und Intoleranz.

 

Auf ironische Art und Weise thematisiert die Installation "Walking Wall" diese Abgrenzungsproblematik.

Walking Wall , Ausstellung "One small world" in der Drostei 2023
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